Teil der Veranstaltung war eine Talk-Runde. MIt dabei waren unter anderem Bocholts Bürgermeister Peter Nebelo, Caritas-Vorstand Thomas Niggemann, die WohnBau-Vorstände Uwe Schramm und Dr. Stefan Jägering sowie der Aufsichtsratsvorsitzende der WohnBau Westmünsterland, Dr. Ansgar Hörster.
Außerdem war auch der Architekt dieses tollen Projektes, Eckhard Scholz, anwesend. Er stand uns für ein kurzes Interview zur Verfügung:
Herr Scholz, das neue Gebäude wird zu großen Teilen auch von älteren
Menschen und Menschen mit Handicap bewohnt. Unterscheidet sich
ein solches Bauprojekt von anderen Projekten und wenn ja, inwiefern?
Auch wenn es für uns und die WohnBau Westmünsterland mittlerweile selbstverständlich ist, alle Wohnungen barrierefrei zu planen, so zeichnen sich auch diese Wohnungen durch einige Besonderheiten gegenüber konventionellen Wohnungen aus.
Dazu zählen etwa Bewegungsflächen vor Sanitärgegenständen und in allen Räumen, Aufstellmöglichkeiten der Betten für Pflegesituationen, flexible Zusammenschaltmöglichkeiten von Wohn- und Schlafräumen, Abstellflächen für Rollatoren,Schalterhöhen und die Sanitärausstattung mit schwellenlosen Duschbereichen.
Das neue Gebäude wurde komplett in die umliegenden Bestandsbauten
integriert. Hier muss sicherlich viel beachtet werden. Inwiefern war das
Projekt also auch eine Herausforderung?
Eine Herausforderung an diesem Standort war die Berücksichtigung des benachbarten denkmalgeschützten Hauses. Hier haben wir durch die Übernahme von Materialien und Gebäudekanten die Architektursprache weitergeschrieben, ohne sie zu kopieren. Der Neubau ist ablesbar modern, fügt sich aber in die Nachbarschaft ein. Der Klinker wurde in Anlehnung an den Bestand ausgewählt, die Betonrahmen sind indes als moderne Weiterinterpretationen der geputzten Fensterfaschen des Denkmals zu sehen. Die turmähnliche Eckbetonung ist das Pendant zum Ecktürmchen des Denkmals. Auch für das Haus in der zweiten Reihe stellte sich hier die Situation des Einfügens auf einem schmalen innerstädtischen Grundstück. Hier sind die Grundrisse so organisiert, dass die Wohnungen über Eck geöffnet sind und so großzügigere Ausblicke ermöglichen. Dieses Haus ist frisch und modern wie einladend gestaltet und hat als besonderen Anziehungspunkt eine Quartiersstation der Caritas im Erdgeschoss.
Wenn Sie heute an dem fertigen Gebäude vorbeigehen,
welcher Gedanke kommt Ihnen da als erstes in den Sinn?
Das neue Haus fügt sich gut ein, bleibt jedoch formal eigenständig und modern. Es ist gelungen, bezahlbaren und barrierefreien Wohnraum in innenstadtnaher Lage zu schaffen. Wir wünschen uns und den Bewohnerinnen und Bewohnern, dass es ihr neues Zuhause wird und ein Anlaufpunkt zur Unterstützung in der Nachbarschaft.